Meckenhausen (pjs) Richtungsweisend sollte sie nach der Vorstellung der Vereinsführung sein, die Jahresversammlung des TSV Meckenhausen. Auf dieser trafen die Mitglieder zunächst die Entscheidung, wer diese Richtung vorgeben soll: Michael Lautenschlager, der mit einem traumhaften Wahlergebnis in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt wurde. Doch schon die nächsten Personalien zeigten, dass sich der auf 741 angewachsene Mitglieder (Vorjahr: 717) starke Verein für die Zukunft rüsten möchte. Erstmals wurden Beauftragte für Senioren und Frauen gewählt: Adi Deyerler und Marianne Kratzer werden diese im Vorjahr neu geschaffenen Posten mit Leben versehen. Neu ist auch das Amt von Petra Gerlich, die ab sofort als Mitgliederbeauftragte im Vereinsausschuss Sitz und Stimme haben wird. Aus internen Gründen nicht besetzt wurden der Familienbeauftragte und der PR-Beauftragte. Eine Personalrochade ergab sich im Vorstand. Der bisherige Schriftführer Matthias Theimer wechselte auf den Posten des stellvertretenden Vorsitzenden, den bisher Birgit Gläser innehatte. Die Reckenstettenerin hatte aus persönlichen Gründen nicht mehr kandidiert. Theimers Schriftführer-Amt konnte in der Versammlung zum Bedauern der beiden Vorsitzenden nicht nachbesetzt werden. Mit einer Enthaltung wurde Kassierin Jutta Schöll bestätigt. Sie war zwar erst im Vorjahr außerturnusgemäß gewählt worden, wollte aber ihre Amtszeit an den Wahlrhythmus anpassen. Komplettiert wurde der Ausschuss durch die allesamt bestätigten Ehrenamtsbeauftragte Roswitha Spehnkuch, Jugendvertreter Julian Sippenauer, Vergnügungsleiter Christian Herzog und die Beisitzer Marco Meixner, Max Bürner, Jörg Steinbauer und Stefan Kerl (alle neu, alle aus der Fußballabteilung). Schlagwort- und stichpunktartig listete Michael Lautenschlager in seinem Rechenschaftsbericht die vielen Themen an, mit denen sich der Vorstand im vergangenen Jahr auseinander gesetzt hatte. Diese drehten sich um die Aktualisierung der Bandenwerbung ebenso wie um interne Vereinfachungen wie die Schaffung einer Dokumentenablage oder eines Vereinshandbuchs. Viel Zeit investierte die Führungsriege in Finanz-, Beitrags- und Abteilungsordnungen, die die Arbeit genauer definieren sollen. Für die Vorstellung dieser vor den Mitgliedern nahm sich der Vorsitzende über eine Stunde Zeit, was mit breiter Zustimmung belohnt wurde. Auch gegen einzelne Änderungen in der Satzung, unter anderem bezüglich der finanziellen Kompetenzen der Vereinsorgane, hatten die TSV-ler nichts einzuwenden. „Weiter Spaß haben, die Entwicklungen ganz aufmerksam beobachten und Verbesserungen mutig angehen“, gab Michael Lautenschlager als Motto für das neue Jahr aus. Positiv nahmen die Mitglieder den Bericht von Jutta Schöll auf, die von einem Überschuss im Jahr 2014 berichtete. Dieser sei allerdings „vor Steuern“, so dass sie eine schwarze Null erwarte, was sie in Anbetracht der Investition von 11 000 Euro in die Beregnungsanlage als Erfolg betitelte .Beim Blick in die Ausgaben in Höhe von insgesamt rund 120 000 Euro verwies sie auf die großen Brocken Sportbetrieb (30 000), Betriebskosten (21 000) und Anschaffungen (32 000). Auf Einnahmenseite seien die Mitgliedsbeiträge der entscheidende Faktor. Der Schuldenstand belaufe sich nach Tilgung von 4000 Euro auf rund 60000 Euro zum Jahresende. Für das Sportjournal berichtete Roswitha Spehnkuch nicht nur von einem finanziellen Überschuss, sondern auch von denjenigen, die davon profitieren. So konnten sich Turnkinder, Fußballbuben und Tischtennissteppkes freuen, der Kinderspielplatz bekam eine Sitzgruppe. Schweren Herzens verabschiedete Spehnkuch Markus Odorfer aus dem Team des Sportjournals, dem er seit 2001 angehört hatte. Die neuen Beiträge Bisher musste ein Erwachsener 48 Euro Jahresbeitrag bezahlen, für 2015 werden es 53 Euro sein. Unverändert bleiben die Kosten von 20 Euro jährlich für Kinder (bis 13 Jahre), modifiziert wurde lediglich das Alter. Den Beitrag für Jugendliche legte die Versammlung auf 35 Euro fest (bisher 30), Familien sind künftig mit 90 statt bisher 80 Euro pro Jahr dabei. Ehrenmitglieder bleiben beitragsfrei. Geworben für die Anpassung hatte Vorsitzender Michael Lautenschlager mit dem Hinweis auf die seit Jahren gestiegenen Fixkosten – für Energie ebenso wie für Schiedsrichter, die vielen Jugendmannschaften oder Verbände. Der Vereinsbeitrag sei die finanzielle Grundsicherung des TSV, meinte der Vorsitzende und zudem die einzige Möglichkeit, alle Mitglieder gleich zu belasten. Diskussionsbedarf löste lediglich der Vorschlag der Vereinsführung aus, den Spartenbeitrag für erwachsene Fußballer von 25 auf 35 Euro anzuheben. „Ganz schön happig“, fanden das einige mit Hinweis darauf, dass für die Aktiven zu dem Vereinsbeitrag auch noch Kosten für das Platzstreuen hinzu kämen. Abgesegnet wurde die Erhöhung im Gesamtpaket bei sechs Gegenstimmen und fünf Enthaltungen dennoch – wie auch die erstmalige Einführung eines Abteilungsentgelts für Nachwuchsfußballer: zehn Euro jährlich für Kinder, 15 für Jugendliche. Nicht angetastet hat der TSV die Gebühren der Tennisabteilung, die sich auf 50 Euro für Erwachsene, je 20 für Kinder und Jugendliche sowie 80 Euro für Familien belaufen. Drei Anträge gingen zum Tagesordnungspunkt „Beitragsanpassung“ ein, die jedoch allesamt keine Mehrheit fanden. Zwar konnten nicht nur Besucher der Versammlung, sondern auch Vorstandsmitglieder Sympathien für den Vorschlag entwickeln, Studenten, Auszubildende oder Rentner eine Ermäßigung zu gewähren. Allerdings war man sich einig, dass dies an der Umsetzbarkeit und Überprüfbarkeit scheitern würde. „Wir machen die ganze Mitgliederverwaltung ehrenamtlich“, meinte etwa Kassiererin Jutta Schöll. Blick in die Abteilungen Zehn neue Kursangebote hat die Turnabteilung im vergangenen Jahr neu aufgenommen, die sich allesamt als feste Bestandteile des Programms etabliert hätten, nannte Denise Cammaro als großen Erfolg. Stolz wies die Spartenverantwortliche auf die 53 Beitritte hin, denen nur neun Austritte entgegen standen. Diese seien noch dazu auf die Auflösung der Karate- und Volleyballgruppen zurückzuführen. Der größte Wunsch der Abteilung mit dem neuen Namen „Turnen, Fitness und Gesundheit“ seien neue Übungsleiter und Helfer, um Urlaubs- oder Krankheitsvertretungen besser handeln zu können. Steigende Mitgliederzahlen verbucht auch Tischtennis, wie Jürgen Hausner informierte. Besonders erfreulich sei laut dem Abteilungsleiter, dass davon über die Hälfte Kinder und Jugendliche seien. Am Spielbetrieb nehmen zwei Herren- und drei Jugendmannschaften teil, wobei der Nachwuchs gemischt aufläuft, damit auch die Mädchen Spielpraxis sammeln könnten. Die Herren I sind zwar in der Vorsaison abgestiegen, streben aber den Wiederaufstieg an, sagte Hausner. Stolz sind die Tischtennisspieler auf die erste Jugendvertretung, die ebenso Aufstiegschancen hätten und es in die Endrunde des Kreispokals geschafft hätten. „Den Kindern und Jugendlichen Spaß am Sport vermitteln“, laute die Maxime der Abteilung, ergänzte Hausner. Ein ruhiges Jahr liegt hinter den Tennisspielern, wie Markus Langer stellvertretend für Norbert Fleig berichtete und meinte, dass „gerne etwas mehr hätte los sein dürfen“. Der in gesundheitlichen Unzulänglichkeiten der Spielerinnen bedingte Rückzug der Damen 40 hätte die Bilanz getrübt, sagte Langer, der auch bedauerte, dass die Zahl der Kinder nicht für die Meldung eines Teams am Spielbetrieb ausreiche. Dennoch solle an der Nachwuchsarbeit festgehalten werden. Für die Medienrunde sollen wieder eine Herren-, eine Damen- sowie eine Herren 40-Mannschaft gemeldet werden. „Jugendtrainer händeringend gesucht“, warf Thomas Bürner für die Fußballer auch dieses Jahr wieder in die Runde. Dass es bisher gut läuft, unterstrich Bürner mit Hinweis auf die Aufstiegschancen der A-Junioren und der ausschließlich aus Eigengewächsen bestehenden D-Jugend. Neben dieser U 13 gibt es drei weitere eigene Mannschaften, vier Jungen- und ein Mädchenteam gingen in Spielgemeinschaften auf Punkte- und Torejagd, berichtete er. Erstmals hatte der TSV eine AH-Vertretung für den Spielbetrieb gemeldet, blickte Bürner zurück. Nach dem Erfolg mit Platz vier wollen die Oldies auch in der neuen Runde wieder um Punkte kämpfen. Die erste Mannschaft wird in der Kreisliga ordentlich Gas geben, um den Klassenerhalt zu schaffen, versprach Bürner, der die Weichen mit der Verpflichtung von Rainer Seitz als neuem Trainer gut gestellt sah.